top of page

Kundenspezifische Objekte im SAP Migration Cockpit – Mehr Flexibilität für komplexe Datenmigrationen

  • andreashalusa5
  • 14. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Mai


Darum geht's



Kundenspezifische Objekte sind essenziell für komplexe Migrationsprojekte



Eine erfolgreiche Umsetzung braucht enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich



Massgeschneiderte Migrationsobjekte steigern Datenqualität und Wiederverwendbarkeit



Die Migration nach SAP S/4HANA ist weit mehr als ein technisches Projekt – sie ist eine Gelegenheit zur Bereinigung, Vereinheitlichung und Modernisierung der Systemlandschaft. Während das SAP Migration Cockpit eine Vielzahl vordefinierter Standardobjekte bereitstellt, stossen viele Unternehmen bei kundenspezifischen Datenstrukturen schnell an Grenzen. In diesem Beitrag zeigen wir, wie kundenspezifische Objekte im SAP Migration Cockpit eingebunden werden können – und was dabei zu beachten ist.



Warum kundenspezifische Objekte?

In der Praxis ist kaum ein SAP-System ohne Abweichung vom Standard aufgebaut worden. Viele Unternehmen haben im Laufe der Jahre eigene Tabellen, Felder und Logiken etabliert – sei es für die Erweiterung bestehender Geschäftsprozesse oder zur Abbildung branchenspezifischer Anforderungen. Diese kundenspezifischen Daten müssen beim Umstieg auf SAP S/4HANA ebenso vollständig und konsistent migriert werden wie Standardobjekte.


Die gute Nachricht: Das SAP Migration Cockpit bietet die Möglichkeit, eigene Migrationsobjekte zu definieren, um diese Anforderungen abzudecken.



Vorgehen: Erstellung kundenspezifischer Objekte

Mit dem Migrationsobjektmodellierer (Transaction LTMOM) lassen sich individuelle Migrationsobjekte erstellen oder bestehende Objekte erweitern. Der typische Ablauf:

 





  1. Analyse der Quelldatenstruktur

    Fachbereich und Migrationsteam identifizieren gemeinsam die relevanten Felder und Abhängigkeiten.


  2. Definition der Migrationsobjekte (LTMOM)

    Dabei können Tabellen, Beziehungen (z. B. Header–Item) und Validierungen definiert werden.


  3. Transformation (Feld- und Wertemappings, Joins, Selektionskriterien)

    Die Datenzuordnung erfolgt anhand vordefinierter Templates (z. B. im Excel-XML-Format), die bei Bedarf auch kundenspezifische Felder enthalten können. Mithilfe eines ETL-Tools werden die Quelldaten entsprechend den fachlichen Anforderungen selektiert und transformiert. Dabei wird die Struktur der Quelldaten auf die Zieldatenstruktur von SAP S/4HANA abgebildet, Werte entsprechend dem Customizing des Zielsystems zugeordnet und – falls erforderlich – zusätzliche Datenquellen über Joins eingebunden. Auf diese Weise werden die Daten optimal für die Beladung in SAP S/4HANA vorbereitet.


  4. Test- und Ladezyklen

    Daten werden im Simulation- und Productive Load getestet, validiert und schrittweise in das Zielsystem überführt.



Möglichkeiten von kundenspezifischen Objekten

Im Rahmen der SAP-Datenmigrationen bietet das SAP Migration Cockpit unterschiedliche Wege, um Migrationsobjekte mit Quelldaten zu befüllen – sowohl für vordefinierte Standardobjekte als auch für kundenspezifisch entwickelte Objekte. Je nach Komplexität, Automatisierungsgrad und technischer Umgebung können Unternehmen zwischen manuellen und automatisierten Verfahren wählen.





 

Das SAP Migration Cockpit stellt eine Vielzahl von vordefinierten Migrationsobjekten für zentrale Stammdaten und Bewegungsdaten bereit – etwa für Materialien, Geschäftspartner oder Buchhaltungsbelege.

 

2. Kundenspezifische Migrationsobjekte auf Basis von Standard-BAPIs/Funktionsbausteinen(FUBAs)

Falls Standardobjekte nicht ausreichen oder nicht vorhanden sind, können eigene Migrationsobjekte definiert werden – etwa zur Erweiterung bestehender Felder oder zur Anpassung an unternehmensspezifische Prozesse. Dabei können weiterhin SAP-Standard-BAPIs/FUBAs als technische Grundlage genutzt werden.

 

3. Kundenspezifische Migrationsobjekte auf Basis erweiterter oder neu entwickelter BAPIs/FUBAs

Für besonders komplexe oder proprietäre Datenstrukturen kann es notwendig sein, kundenspezifische BAPIs/FUBAs zu entwickeln oder bestehende Funktionen durch ABAP-Entwickler zu erweitern.


3a SHDB-Aufzeichnungen

Programmierungsarm können auch SHDB-Aufzeichnungen als Basis dienen – diese werden typischerweise in enger Zusammenarbeit zwischen Datenspezialisten und Fachbereichen erstellt, woraus ein BAPI/FUBA generiert wird, welches im Migration Cockpit nutzbar ist.


3b ABAP-Entwicklung

Die Migrationsobjekte können auf BAPIs/FUBAs basieren, die von Entwicklern neu erstellt oder erweitert wurden.



Erfolgsfaktoren aus der Praxis

Die objektbasierte Migration bietet entscheidende Mehrwerte gegenüber der Migration auf Tabellenebene:


Bei dataXcellence begleiten wir Kunden regelmässig bei der Konzeption und Umsetzung individueller Migrationsobjekte. Unsere Erfahrung zeigt:

  • Frühe Einbindung der Fachbereiche ist entscheidend, um Mappings korrekt zu definieren.

  • Dokumentierte Detailkonzepte, Feld- und Wertemappings sind unverzichtbare Informationsquellen.

  • Wiederverwendbarkeit der Objekte lohnt sich besonders bei internationalen Rollouts.



Fazit

Das SAP Migration Cockpit ist weit mehr als ein Tool für Standardmigrationen – mit der gezielten Nutzung kundenspezifischer Objekte lassen sich auch komplexe, individuelle Anforderungen elegant abbilden. So wird die Migration nicht zur Hürde, sondern zum Katalysator für konsistente und strukturierte Daten in Ihrer neuen S/4HANA-Umgebung.


Sie planen eine Migration mit kundenspezifischen Anforderungen?

Das Team von dataXcellence unterstützt Sie mit technischer Expertise, Prozessverständnis und bewährten Templates. Schreiben Sie uns an!

Comments


bottom of page